Stefan und sein Freund

Stephans jüngstes Bild zeigt ihn neben Jonas, seinem Freund. - 
Schreiben Sie ihm einen ermunterden Gruss zu diesem Gemälde
[Das Bild befindet sich in Privatbesitz!]
® Brief an Stephan

 

Ich kann nicht für einen anderen verantwortlich sein, -
das erklärt mir jeder Psychologe! -
aber für mich, dass ich ihm ein gutes Beispiel bin!

8. Juli 1998 - Stephan wurde 6!

Was hörten wir bei seiner Taufe?

Sag, Stephan, bist Du einverstanden, daß alle anderen hier jetzt zuhören, während ich Dir alles sage? Alles werde ich Dir sagen, ungetauft wie Du noch bist: den Schöpfergott der Bibel, die Welt und Gottes Verhältnis zur Welt, den Heiligen Geist.

Bevor Dein erster Geburtstag und mein 20. Weihetag auf ein und denselben 8. Juli fielen, hatte ich Dich schon einmal gemalt: Ein kleiner in einem großen Kreis meinte Dich im Leib Deiner Mutter Regina, in Königinmutters Leib sozusagen. Sag, wie findest Du das?! Ein kleiner Kreis in einem großen Kreis als Bild für das ungeborene Kind in der Mutter und das wiederum als eines der vielen irdischen Bilder für die eine göttliche Wahrheit, in Heiligem Geist unüberbietbar geborgen zu sein?

Sag nie Regina zu Eurer Mutter, deren Liebe Dir von Anfang an Gottes eigenes Bild ist für seine Liebe zum Sohn, in der alle Menschen geborgen sind, für immer; sag zu Eurem Vater nie Robert, sondern »Vater« wie zu dem Vater, der ohne jeden Vater ist. Sag lieber einmal zu wenig »Bitte!«, sogar lieber einmal zu wenig »Danke!«, aber immer »Eltern«, »Mutter«, »Vater«, »Papa und Mama«, denn Roberts und Reginas gibts viele. Eltern aber sind einmalig; sag selbst, wie gut sie sind: Du siehst, daß wir hier dank ihres Glaubens Deinetwegen am Taufbecken stehen!

ls Peters, als Deines Paten Namenstag neulich gefeiert wurde, malte ich Dich wieder als einen kleinen Kreis in einem großen Kreis. Diesmal meinte der kleine Kreis Dich aber natürlich nicht mehr in Königinmutter. Denn von nun an - und bis Du etwa vier Jahre alt sein wirst - werden die beiden Kreise Deine Geborgenheit im Schoß beider Eltern zeigen. Das ist auch ein Bild, das Gott uns schenkt für unsere unüberbietbare Geborgenheit in ihm.

In zwanzig Jahren vielleicht können wir Dich wieder als Kreis malen. Nur wird dann der Kreis in einiger Entfernung vom zweiten Kreis gemalt. Du wirst Deine eigene Distanz gefunden haben in personal gewachsener Nähe zu Eltern und Geschwistern - zu Deinem Paten, den der Kreis auch meint, zu Deinen Freunden - ungetauften wie getauften - zu uns allen hier …

Wenn der Kreis, mit dem Du gemeint bist, Stephan, noch etwas später eine Hälfte von einer anderen übernimmt, werden wir wohl weitere neun Monate später wieder hier stehen. Wenn wir dann taufen, wirst Du zu denen gehören, die auf der Titelseite Deines heutigen Taufheftes ganz oben stehen. Heute, da es um Dich geht, stehst Du noch ganz unten: Dann aber wirst Du zu denen gehören, die selbst taufen [dazu, auch Sorge zu tragen, daß weitere getauft werden. Eine andere Möglichkeit, von der eigenen Taufe zu profitieren, wird niemand finden; Du wirst sie nicht einmal suchen, wenn Du Deine Taufe genießt, was wir alle Dir wünschen].

Denn Dich zu taufen, bedeutet, Dir nichts anderes zu sagen, als in Wahrheit auch dann ganz oben zu stehen, wenn Du in den Augen vieler ganz unten stehst: Hereingetragen wurdest Du eben als »ein Geschenk«, herausgehen wirst Du als »das« Geschenk! … Als eines aber, das sich nicht für sich behalten will. Sag, zum siebten Mal, sag, wie findest Du das?

Vor 2 000 Jahren wurde ein Code-Wort für das gesamte Wort Gottes vereinbart, das Zahlwort »sieben«. Der jüdische Leuchter erinnert uns mit seinen sieben Armen an die bedingungsloses Geborgenheit in Gott als Wunsch; im Christentum ist unverdient gehört, daß und wie diese bedingungslose Geborgenheit in Gott kein bloßer Wunsch mehr ist, sondern ein erfüllter Wunsch. Deshalb habe ich Dir eben siebenmal gesagt: »Sag«. - Die fünf Brote und zwei Fische zum Beispiel in der wunderbaren Taufvermehrung meinen Jesu Predigt, die Sieben, daß Gott die Menschen bedingungslos liebt, unendlich, absolut, unüberbietbar - eben genau so wie seinen Sohn.

In das letzte, das siebte Mal, habe ich ein achtes »Sag« hineingebaut: Ein achtes »Sag« habe ich ins siebte »Sag« eingebaut, weil neunundneunzig - kommaneun Prozent aller Taufbecken Europas der Sieben wegen achteckig sind. Auch das Taufbecken hier ist achteckig, der Fuß des Altares ist achteckig. Die Säule unter der wunderbaren Brotvermehrung, dem Tabernakel, ist achteckig.

Solange aber der Schaft unter der Ablage des Buches mit der Sieben, dem Wort der unüberbietbaren Geborgenheit aller Menschen in Gott, solange der als einziger hier immer noch nicht achteckig ist, als trüge er anderes, kann und darf Euer Architekt nicht arbeitslos werden!

Wenn der Fuß der Säule, auf der die Mutter des Wortes steht, achteckig ist, wie achteckig muß dann der Fuß des Wortes selbst sein: Acht ist das vor fast 2 000 Jahren vereinbarte Code-Wort für »ewig«. In der Taufe wird gesagt: Menschen leben kein wenig ewiger als Gott.

»Wer bin ich eigentlich - nach Eurer Ansicht?« So fragt Jesus zugunsten seiner Hörer, so hörten wir es eben - vorgelesen zugunsten der Getauften. Aus dem Mund des heruntergekommenen Gottes klingt die Frage an Petrus gerichtet besonders feierlich: »Wer sagt denn ihr, daß ich sei« (Mt 16,15)?- So wirst auch Du einmal fragen, ob Du willst oder nicht. So fragt nämlich jeder: »Wer bin ich eigentlich?« - Arm dran sind alle ungetauft Gebliebenen. Ihnen wird nur geantwortet: »Kind dieser beiden da«. Und das bedeutet: »Von der Einbildung verflucht, dazu verflucht, vor der Angst zu kuschen, die Dich jederzeit erpressen kann …«

Dir, Stephan, wird anders geantwortet werden! Unsere Antwort fällt anders aus und macht die Taufe aus. Haarscharf lautet unsere Antwort wie die des ersten Papstes, den Dein Taufpate am meisten feiert und Dir schon nahebringen wird. - Nach der Allerheiligenlitanei nachher werden wir alle sehen, daß der erste Papst in unsere Antwort mit einfällt, die anders ausfällt.

Wir sagen nämlich das Gegenteil. Die Angst ist verflucht, vor uns zu kuschen. Wir sagen nicht, daß Du verflucht bist, vor der Angst zu kuschen, daß Angst Dich jederzeit erpressen kann. Als Christen geben wir mit Christus die Antwort »Sieben«, die achteckige: Mit Gott im Bunde stehst Du über jedem Problem. Du wirst Deine Angst behalten, Du bist und bleibst ein endliches Geschöpf, das an jeder zweiten Grenze wieder urteilt: »Da komme ich zu kurz!« Aber Du hast keine Angst mehr vor der Angst. Der Unterschied zwischen Christus Jesus und Dir, Christus Stephan, ist der, daß Jesus seiner Angst nie nachgab, die Sünde ließ und auch uns aus der Macht dieser Angst um uns selber befreit[e].

Wenn Du unsere Antwort gehört hast, [die achteckige Sieben,] wenn Du durch uns hier, durch uns hindurch, das Wort gehört hast, das Wort Gottes nämlich, das Gott selbst ist, dann wirst Du dadurch also kein anderer geworden sein. Du behältst Deine Angst. Und sie wird auch durch das Wort weder Furcht noch Ehrfurcht! - Als Getauftem wird Dir nicht etwa von einem ziemlich ungerechten Gott die Angst genommen. Aber Du bist voll göttlicher Kenntnis über diese Angst, voll Heiligen Geistes.

Widerspruchslos kannst Du darlegen, wer Du eigentlich bist: Als dieser Eltern Sohn Gottes unendlich geliebter Sohn … - Der Sohn Gottes, das Wort Gottes, das Wort, sagt Dir das in unseren Worten jetzt - das ist Taufe. - Wenn Du das gehört und verstanden hast, göttlich begnadete Antwort aufs Wort zu sein, wirst Du das weitersagen.

Ende Juni, am Namenstag Deines Paten, dem Fest des ersten Papstes und seines ersten Theologen, des Heiligen Paulus, wurde die Antwort auf die Frage jedes Menschen: »Wer bin ich eigentlich?« hier schon vorgelesen. - Christen verstehen den Satz, die allein gültige Antwort auf die Frage nach der eigenen Identität. Christen antworten, wie sie es können, auf die Frage: »Wer bin ich eigentlich?« nur in [!] dieser ehrfürchtigen Bitte: »Herr, bist Du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser« (Mt 14,28).

Zum Schluß laß Dir erklären, wie Christen verstehen - »Herr, bist Du es?« - »Befiehl mir, zu Dir zu kommen!« und zum Schluß, - ob Christen zaubern oder wirklich auf dem Wasser gehen [sogar alle Menschen, die meisten nur ungetauft, d. h. ahnungslos].

Getauft werden heißt, von Gott zum Felsen erklärt zu werden, auf den er seine Kirche baut, in Deinem Fall wahrscheinlich Deine Familie, Stephan. In der wirst Du oft sagen: »Herr, wenn Du es bist …« - Deiner Taufe bedienst Du Dich, wenn Du Dir ­ durch Gott in Dir - antworten läßt: »Wer soll es denn sonst sein, wenn ich, der Herr, neben jedem Problem wohne und auch in Dir?!«

Alle Befehle dieser Welt werden der Lächerlichkeit preisgegeben, das heißt Taufen. Der Befehl z. B.: »Steinigt ihn, steinigt ihn!«, der Deinem Namenspatron, Stephan, das Leben nehmen sollte, hat es ihm für immer geschenkt. - Ein wirklicher Befehl ist nur dieser unechte: »… Befiehl, daß ich zu Dir komme!« - Deiner Taufe bedienst Du Dich, wenn Du Dir durch Gott in Dir antworten läßt: »Komm, Du bist doch schon da!«

Petrus vollzog eine andere Umkehrung. Als er der Einladung Jesu zwar folgte, auf dem Wasser zu ihm zu kommen, dann aber doch lieber aufs Wasser blickte, ging er unter …

Deiner Taufe bedienst Du Dich, wenn Du Dir antworten läßt: »Schau durch die Welt und deren Wogen auf Christus, oder schau mit den Augen Gottes wie ein Christ auf die Wogen in der Welt - das ist dasselbe - und Du gehst nie unter. Aber schau nie auf Gott, als gäbe es nicht Deine Welt, oder auf Deine Welt, als sei Gott, was neunundneunzig Prozent Deiner Umgebung dafür halten. Dann gingest Du unter … Wir aber taufen Dich bald.

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