Gerechtigkeit
Ohne Ansehen der Person, mit verbundenen Augen sozusagen, steht Justitia da vor Gericht. Jeder soll eine Behandlung erfahren, sein Urteil bekommen,
ohne dass Wahrheit und Liebe außer Einklang geraten. Halten sich
Liebe und Wahrheit nämlich die Waage, erfährt der Mensch Gerechtigkeit:
das, was er verdient. Für Christen gilt: Gerechtigkeit ist schwere Sünde, Gerechtigkeit ist keine Tugend, sondern schwere Sünde. Sie haben im Evangelium die unbedingte Liebe Gottes gehört, die unendliche, die alle Angst entmachtende Liebe. Sie sind also in der Lage, die Ärmel aufzukrempeln und dafür zu kämpfen, dass den Menschen nicht nur geschieht und gegeben wird, was sie verdienen, sondern wieder atmen können, weil sie erhalten, was sie brauchen. Güte, mehr als Gerechtigkeit. (Vergleiche das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.) |